Die Badealster

Der Blick zur Windsbraut
Der eingeschossige Pavillon als Badeinfrastruktur
Wenn wir die Binnenalster als demokratischen und entkommerzialisierten Raum nutzen wollen, um das ungenutzte Potential der schönsten Wasserfläche Hamburgs auszukosten, müssen minimale Eingriffe vorgenommen werden. Die vier Faktoren der Standortanalyse haben gezeigt, dass es an den Einstiegsmöglichkeiten, der Infrastruktur zum Baden, der Wasserqualität, sowie der Sichttiefe im Wasser hapert.

Eine Vogelschau auf das beplante Gebiet, westlich der Lombardsbrücke, zeigt die vorsichtigen Eingriffe entlang der bisher genutzten Promenade. Langfristig muss ein Umdenken der Gesellschaft entstehen, welches zu einer besseren Wasserqualität führt. Bis es zu dieser Sensibilisierung kommt, soll die Badealster als Denkanstoß und zum Aufzeigen der Potentiale dienen. Vorerst muss daher ein Gewässerbereich abgetrennt werden, um den schwimmbaren Bereich von Schwebstoffen zu reinigen. Hierdurch wird die Wasserqualität und die Sichttiefe erhöht. Entlang der Bestandspromenade ist auf der Axonometrie eine Aufdopplung zu erkennen, welche den benötigten Sandfilter beinhaltet. Die Begrünung des Filters dient zur Kompostierung der ausgefilterten Schwebstoffe, sowie zum Sicht- und Lärmschutz zur Straße.







Der Pavillon am westlichen Teil der Promenade, entspricht in Gestalt und Materialität der geltenden Binnenalsterverordnung. Bad Karlshafener Sandstein zusammen mit massivem Eichenholz nehmen der edlen Atmosphäre der Binnenalster keinerlei Wert. Die robuste Kubatur mit dem Zink Stehfalzdach passt sich perfekt in die umliegenden Fassaden ein und greift die Materialität der frisch restaurierten Lombardsbrücke auf.

Der Bau beinhaltet Umkleiden, Waschräume, sowie ein funktionales Lager, welches der ganzjährlichen Nutzung dient. Die Umkleiden und Waschräume sind frei zugänglich, jedoch nicht komplett geschlossen, wodurch zwar die Privatsphäre gewahrt bleibt, eine langzeitliche Einquartierung innerhalb der Räumlichkeiten jedoch nicht möglich ist. Ziel ist hier eine hohe Sicherheit für alle Nutzenden zu gewährleisten, sowie eine Zweckentfremdung zu vermeiden. Besonders die ganzjährliche Nutzung durch das Lager im südlichen Teil des Baukörpers ist hier von Wichtigkeit, um das maximale Potential der Wasserfläche auszuschöpfen. Hier können beispielsweise mobile Saunen im Winter oder Sportgeräte im Herbst angeschlossen und verstaut werden.
