Badealster



Schwimmen, Plantschen, Tauchen, Abkühlen, Pausieren, Sonnen.


Stell Dir vor, wir könnten unsere Binnenalster aktiv nutzen, anstatt nur drum herum zu spazieren.


  1. Schwimmen in der Stadt
  2. Der Standort
  3. Ein erster Schritt
  4. Sauberes Wasser
  5. Die Badealster





Mark


Warum das ganze?

Durch die weiter voranschreitende Urbanisierung und die damit ein- hergehende, wachsende Bevölkerungsdichte, steigt die Nachfrage an innerstädtischen Flächen. Doch während sich die Wohnungssuche bereits in nahezu unmögliche Sphären hochgeschraubt hat, entziehen sich öffentliche Naturräume weitestgehend dem entstehenden Nutzungsdruck, welcher durch die okkupierte Fläche entsteht. Das ist auch gut so, da eben diese öffentlichen Räume, das Leben in der Stadt erst Lebenswert machen und den entstandenen Nutzungsdruck zum Grossteil mitverschulden. Die Nutzung urbaner Grünräume bedingt sich von selbst: eine Grünfläche wird zum Fussballplatz, zum Joggingtreff oder zum Meditationsort. Bäume, Rasen und Büsche werden gehegt und gepflegt, da jeder und jede Bewohnende der Stadt die wohltuende Wirkung eines sauberen Parks zu schätzen weiß. Doch gerade im Hamburger Stadtraum sind es nicht die Grünflächen die platztechnisch ins Gewicht fallen, sondern die Blauräume, die mit 24% der Innenstadtfläche vertreten sind. Durch fehlende Schwimm- und Badekultur, beschränkt sich die Nutzung vieler Gewässer auf eine Passive. Spazieren gehen um den See, Flanieren am Flussufer, sich sonnen am Teich. Dabei sind die psychologischen und physiologischen Vorteile einer aktiven Wassernutzung nicht von der Hand zu weisen, welche zwangsläufig zu einer Steigerung der innerstädtischen Lebensqualität führen würden.

Die These ist folgende: Parallel zum wachsenden, städtischen Nutzungsdruck müssen wir auch die passive, halbherzige Nutzung unserer Wasserflächen hinterfragen. Eine bewusste Schwimmkultur und das damit einhergehende Bewusstsein zu den urbanen Gewässern kann zu einer besseren Ausschöpfung der möglichen Potentiale von Blauräumen führen, wie es heute schon bei Parks der Fall ist. Denn die fehlende aktive Nutzung der Gewässer, bedingt gleichermaßen Ihre Verschmutzung und umgekehrt.
Menschen werfen Ihren Müll nicht in ein Gewässer in welchem sie gerne Schwimmen gehen - In Gewässern ohne Müll gehen Menschen gerne schwimmen.

Kann ein besserer Umgang von städtischen Gewässern durch eine entstehende Schwimmkultur erreicht werden?

Neben den passiv erlebbaren, positiven Faktoren von urbanen Gewässern, wie zum Beispiel dem Abkühlen der Stadt durch die Verdunstungskälte der Gewässeroberfläche, dient besonders die aktive Nutzung der Steigerung der Lebensqualität. Besonders im eng besiedelten Kontext heutiger Metropolen ist der Zugang und die somit gesundheitliche Nutzung der Blauräume von Bedeutung. Einerseits ist nachgewiesen, wie die sportliche Nutzung der Flächen, der Gesundheit der städtischen Bevölkerung zu Gute kommt. Zudem dient die Erholungsfunktion, die ein aktiv genutztes Gewässer mit sich bringt, dem Stressabbau und beugt die heutzutage üblichen Überlastungserscheinungen durch Stress vor.




Im Nordwesten der Hamburger Binnenalster wird auf Grundlage des oben vorgestellten Konzepts eine demokratisch genutzte Schwimmstätte entworfen. Das Nutzungskonzept des Baus basiert auf der Analyse der Fläche anhand von 50 befragten Personen. Die Ergebnisse wurden anonym eingereicht und digitalisiert. 
Das Ergebnis der so genannten Badealster nutzt die vorhandenen Ressourcen und passt sich den Stilmitteln der umliegenden Bauten an. Sowohl Ökonomisch als auch Ökologisch wird minimalinvasiv gearbeitet, um den größtmöglichen Nutzen der ungenutzten Potentiale zu erreichen.